St Pancras Renaissance Hotel

Hotel Bewertung

Sie fragen sich, wie die Hotels im goldenen Zeitalter des Eisenbahnverkehrs aussahen? Wenn Sie die Lobby des St Pancras Renaissance Hotel London betreten, bekommen Sie eine ziemlich gute Vorstellung davon. Dieses große Eisenbahnhotel - entworfen von dem viktorianischen Architekten Sir George Gilbert Scott - war bei seiner Eröffnung im Jahr 1873 mit seinem verschnörkelten, roten Backstein im Stil der Neogotik ein Wahrzeichen der Luxusklasse. Nach einer unrühmlichen Zeit als Bürogebäude und anschließendem Verfall wurde es prächtig restauriert und 2011 wiedereröffnet. Dabei wurden viele der ursprünglichen Merkmale des Hotels und des Bahnhofs beibehalten, vom überdachten Bahnhofseingang aus Glas und Stahl - heute die weitläufige Hansom Lounge, ein beliebter Treffpunkt für Kaffee, Kuchen und Nachmittagstee - bis hin zur freitragenden Steintreppe, die zu den Chambers Suites führt. Diese 38 Zimmer, die aus den ursprünglichen Schlafzimmern entstanden sind, sind von angemessener Größe - hohe Decken, riesige gotische Fenster, Marmorkamine - aber, sofern Sie sich nicht für eine der Signature-Suiten entscheiden, eher unaufdringlich luxuriös als opulent. Freuen Sie sich auf seidenweiche Bettwäsche, besondere Wände und Marmorbäder mit sorgfältig ausgewählten Glanzstücken in funkelnden Spiegeln und moderner Beleuchtung. Einige haben freistehende Badewannen, andere spektakuläre Tapeten oder farbenfrohe Wandverkleidungen, wieder andere ein Erkerfenster. Die meisten Zimmer befinden sich im neuen Barlow Wing, einem preisgekrönten und ansprechend gestalteten Erweiterungsbau - roter Backstein, Fenster im gotischen Stil - und sind großzügig und modern-elegant mit besonderen Wänden und schnörkellosen Möbeln eingerichtet. Entscheiden Sie sich für ein Zimmer mit Blick auf das Kommen und Gehen der St. Pancras Station unter Ihnen. Zum Essen bietet sich das Booking Office (der ursprüngliche Fahrkartenschalter des Bahnhofs) mit seinem freiliegenden Mauerwerk, den Steinrippen und der hohen, rot gestrichenen Decke an. Die Bar und das Restaurant sind reichhaltig, warm und lebhaft und bieten klassische britische Gerichte - Caesar-Salat, gegrillte Kalbsleber, geräucherten Lachs und Schellfischküchlein -, altmodische Cocktails und Punchs sowie handwerklich gebrautes Bier in Zinnkrügen. Außerdem gibt es das zwanglose Mi and Me neben der Bahnhofshalle mit seinen einfachen Käse- und Fleischplatten. Und tief im Untergeschoss, in den ehemaligen Küchen, befindet sich ein köstliches Spa, das an eine Gebärmutter erinnert. Es ist klein und intim und bietet sechs Behandlungsräume sowie einen reich gefliesten Entspannungspool und einen Dampfbadbereich, der an ein türkisches Bad erinnert. Nach einem Tag, an dem man Londons Sehenswürdigkeiten besichtigt oder die Hipster-Lokale im nahegelegenen King's Cross besucht hat, ist dies ein wahrer Segen.

Helen Pickles Veröffentlicht: 26.02.2024